Immerhin, mittlerweile ist klar, nahezu die ganze Welt ist doggedinnelich geworden. Zweieinhalb Jahre Corona haben so einigen scheinbar das Gehirn verdreht könnte man ebenfalls sagen. Russland versucht sich mal eben die Ukraine einzuverleiben und stößt auf erbitterten Widerstand. Die Berichterstattung in den Medien hat sich augenblicklich auf Kriegsrethorik umgestellt um immer wieder darauf hinzuweisen wie Böse Russland eigentlich ist. Dabei wird zum Teil nicht einmal davor zurück geschreckt irgendwelche Bilder und Videoausschnitte zu verwenden, die überhaupt nichts mit dem Krieg zu tun haben, ohne einen Hinweis darauf zu geben. Von gewissen Blättern erwartet man ja nichts anderes, aber unabhängige saubere Berichterstattung sieht sicherlich anders aus. Politiker versuchen sich ebenso in der Kriegsrethorik gegenseitig zu übertrumpfen und die Aussenministerin, der ureigene Aufgabe darin besteht diplomatische Lösungen zu finden, mischt vollends mit. Ich bezweifel mittlerweile stark, dass Deutschland überhaupt noch auf dieser Ebene mitreden kann. Und das aller schlimmste, was sich mit Corona gesellschaftlich einbürgerte wird nun auf die Spitze getrieben. Wer nicht der vorgegebenen Meinung ist wird niedergemacht. Eine russische Rakete trifft ein Wohnhaus und “der Russe” wird zum barbarischen Völkermörder. Ich kann mich noch an Zeiten erinnern, wo solche Dinge anders herum schlicht Kollateralschaden genannt wurden. Etwas überspitzt ausgedrückt, war maximal ein General im Fernsehen zu erwarten, der deutlich darauf hinwies die entsprechenden Soldaten geschimpft zu haben und stolz formulierte, dass er persönlich angewiesen habe künftig genauer zu zielen. Und wiederum nein, ich versuche nicht Russland zu relativieren sondern darauf hinzuweisen, dass es eine Sache ist wenn wir (der “Westen”) den Frieden in die Welt bomben und am Ende mit viel Leid verbrannte Erde hinterlassen oder wenn das der Böse Russe macht. Denn in dem einen oder anderen Fall bezweifel ich, dass die Menschen in den Ländern immer vom Westen befreit werden wollten. Diplomatie bedeutete mal auch in absolut ausweglos erscheinenden Situation zu versuchen einen konsens zu erreichen, der den Frieden sicherte. Ich mag es selbst kaum glauben, aber ich bin tatsächlich der Meinung, dass es mal Politiker gab die an die Möglichkeit eines friedlichen Europas glaubten und hart daran arbeiteten. Putin bringt exakt das mit einem Schlag in Gefahr und jeder springt auf die Eskalisierungsspirale auf und schürt sie noch zusätzlich. Und das obwohl wahrscheinlich niemand ernsthaft jemals daran geglaubt hat, dass auch nur eine Maus in der Ukraine jemals Mitglied der EU oder der Nato wird. Es ist jetzt nicht so, als wäre das Ganze völlig überraschend gekommen. Als hätte man tatsächlich geglaubt die Ukraine wird Nato Mitglied und Russland schaut zu. Mal wieder wird ein Land aufgrund der Ost- und Westinteressen aufgerieben und man klopft sich noch auf die Schultern, denn imemrhin hat man ja äusserts betroffen reagiert und Russland mit Sanktionen belegt. Die vermutlich am schlimmsten den Normalbürger treffen. Gas brauchen wir nunmal dringend. Wie hieß es so schön? Alles geklärt, die EU hat sich anderweitig abgesichert und wir kommen ohne russisches Gas durch den Rest vom Winter. War es nicht Frau von der Leyen, die das in den Raum gestellt hatte?Fakt ist doch Öl und Gas wird weiterhin gekauft.